Vorweihnachtliches Erlebnis im Naumburger Braugasthaus
Wie Naumburger Brautradition fortgeführt und bekannte Speisen neu kreiert werden

20. Dezember 2025

Wenn im Nikolausstiefel eine Einladung auf ein Bier im Naumburger Braugasthaus steckt, dann kann man das wunderbar mit einem entspannten Mittagessen verbinden.

Was so manchem noch unter dem Namen „Carolus Magnus“ im Hotel Stadt Aachen im Gedächtnis ist, sich zwischenzeitlich auch als Weinstube zu profilieren suchte, hat seit 2022 seinen erfolgreichen Platz gefunden. Selbst Gebrautes, saisonale ansprechende Küche, gastorientierter Service und für Reisende ein Bett, das ist das neue Bild der Gastlichkeit am Markt. Oft haben wir im Sommer im Außenbereich gesessen, uns das süffige „Kupfer“ schmecken lassen oder uns an anderen speziellen Gerstensäften erfreut, wie dem Kirschbier während unseres Heimatfestes. Dort, wo in der Freiluftsaison Tische, Stühle und Sonnenschirme aufgebaut sind, locken heute die Düfte aus Glühweinbuden und von Bratwurstständen. Es ist Weihnachtsmarkt und obwohl gerade erst 12 Uhr, tummeln sich Einheimische und Gäste, um Heißes, Herzhaftes und Süßes zu erstehen. Wir bahnen uns einen Weg durch das fröhliche Getümmel, werden im Naumburger Braugasthaus freundlich empfangen und nehmen Platz. Der Zweiertisch in der Fensternische, bietet uns besten Blick auf das Markttreiben. Die freundliche Serviererin, eine Auszubildende, zündet das Teelicht in einer Weihnachtsfigur an. „Für ein bisschen Romantik“, sagt sie, während sie uns die Angebotskarte reicht. Der Gastraum ist festlich geschmückt. Unser Marktblick fällt auf die Seifenblasen, die vom Weihnachtsdorf am Kinderkarussell über den Platz gepustet werden. Aus dem Lautsprecher im Gastraum ist zu hören, wie Chris Rea auch an diesem Weihnachten wieder nach Hause fährt. Von den vier hausgebrauten Naumburger Bieren (Klassisch Hell, Kupfer, Pils und Schwarzbier) prosten wir uns mit dem Schwarzen zu (0,5 l/ 5,90 €). Es hat einen Hauch von Schokolade, etwas Kaffee und ist malzbetont, sehr passend zur Weihnachtszeit. Ein Rote-Beete-Carpaccio als Starter (9,20 €), wird auf einer großen Platte serviert. Der Kellner, der die weitere Bedienung übernommen hat, bringt vorausschauend zwei kleinere Teller mit, weil er vermutet, dass wir teilen wollen. Zarte marinierte Rote-Beete Scheiben mit Himbeerdressing, in der Mitte ein Feldsalathügel, leicht angeröstete Walnüsse und Ziegenkäse, das Ganze ergänzt mit gerösteten Graubrotscheiben. Alle Komponenten zusammen probiert, entfalten einen Aromenzauber, wie ein guter Wein. Als Hauptgang wählt mein Begleiter wie immer und sehr gerne traditionelle Hausmannskost. Zehn Gerichte stehen unter der Überschrift „Deftiges“ zur Auswahl. Nach einem kurzen Schwanken zwischen Sauerbraten (22,50 €) und Wildgulasch, entscheidet er sich für Gulasch, der mit Mandel-Rosenkohl und goldgelben Kräuterspätzle gereicht wird (18,90 €). Das Fleisch ist zart, der Rosenkohl in Hälften geteilt, bissfest und mandelknackig, zusammen mit den Spätzle sehr überzeugend. Aus der Rubrik „Fleischlos & Meer“ lockt mich der vegetarische Biergulasch auf Sojabasis mit einer vegetarischen Dunkelbiersoße, Rotkohl und Kartoffelklößen (18,90 €). Besser kann ich es mir als Vegetarierin in einem Brauhaus nicht wünschen. Als der Teller vor mir steht, erfreut mich zuerst der Anblick. Neben den flauschigen Klößen und dem Gulasch thront eine Timbal von Rotkohl, dekoriert mit Tomate und frischen Kräutern. Ich hoffe, dass der Geschmack hält, was das Auge verspricht und werde nicht enttäuscht. Die Sojaschnitzel haben das Bieraroma leicht eingesogen, sie sind zart und bringen, kombiniert mit einem Stück Kloß und dem süß-sauren Rotkohl, ein harmonisches Geschmackserlebnis. Das dunkle Bier dazu zu trinken, verstärkt dieses rundum zufriedene Gaumengefühl. Die Portion ist reichlich, und da es auf jeden Fall noch ein Dessert sein soll, wird mir eingepackt, was ich auf dem Teller lasse. Bei der Entscheidung zwischen Germknödel und Creme Caramel (jeweils 7,90 €), einigen wir uns auf Letzteres. Das gebackene Cremetörtchen mit Karamellsauce und frischen Beeren wollen wir wieder teilen. Was sich völlig unspektakulär liest, kommt wie ein Gemälde auf den Teller. Ich nehme eine Löffelspitze Creme mit ein paar Tröpfchen Sauce, einer Beere, im Wechsel Himbeere, Brombeere, Heidelbeere und Johannisbeere, und nicht zu vergessen einem Stückchen frische Pfefferminze auf die Zunge. So köstlich und so schade, dass ich bereit war, dieses Dessert zu teilen. Mit der Rechnung wird uns ein kleiner Schokoladennikolaus gereicht. Eine nette Geste, wie wir finden. Begleitet von Weihnachtsliedern und -düften und einem inneren Wohlgefühl erfreuen wir uns auf dem Nachhauseweg erneut am vorweihnachtlichen Markttreiben.

01 Helme 03 Gyros
Ein Starter für zwei Zweimal Gulasch- mit und ohne Fleisch Dessert mit Ausblick

Kontakt, Öffnungszeiten Braugasthaus

Braugasthaus Naumburg
Markt 11

06618 Naumburg

Tel. 
+49 3445 26106100
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Mo-Mi 11:30 Uhr - 21:00 Uhr

Do 16:00 Uhr - 21:30 Uhr

Fr-So ab 11:00 Uhr

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